Unter Autarkie versteht man den Grad der Selbstversorgung mit Strom ohne Bezug aus dem öffentlichen Netz. Der Autarkiegrad gibt an, wie viel Prozent des eigenen Energiebedarfs durch selbst erzeugten Strom – etwa aus einer Photovoltaikanlage oder Biogasanlage – gedeckt werden können. Je höher dieser Wert, desto unabhängiger ist ein Betrieb von Strompreisschwankungen, Netzstörungen und Energieversorgern.
Bedeutung und Berechnung
Der Autarkiegrad wird in Prozent angegeben und beschreibt das Verhältnis von selbst verbrauchtem Strom zur insgesamt benötigten Energiemenge eines Betriebs. Die Formel lautet:
Autarkiegrad = (Eigenverbrauch / Gesamtverbrauch) × 100
Beispiel: Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb 70 % seines Strombedarfs aus eigener Erzeugung deckt, liegt der Autarkiegrad bei 70 %. Durch den Einsatz eines Batteriespeichers kann dieser Wert weiter steigen, da erzeugte Energie zwischengespeichert und zeitversetzt genutzt wird.
Technische Voraussetzungen
Eine hohe Autarkie setzt ein aufeinander abgestimmtes Energiesystem voraus. Dazu gehören:
- Photovoltaikanlage: Erzeugt Strom aus Sonnenenergie.
- Speichersystem: Nimmt überschüssige Energie auf und stellt sie bei Bedarf bereit.
- Wechselrichter mit Speicherfunktion: Regelt Energieflüsse zwischen PV, Speicher und Verbrauchern.
- Eigenverbrauchsoptimierung: Steuert, wann und wie selbst erzeugter Strom genutzt wird.
Ergänzend kann ein Lastmanagement dafür sorgen, dass stromintensive Verbraucher (z. B. Kühlanlagen oder Melkroboter) bevorzugt dann laufen, wenn Solarstrom verfügbar ist.
Autarkie in der Landwirtschaft
Für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet Autarkie nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch Wirtschaftlichkeit. Durch Eigenstromnutzung sinken Energiekosten, die Planungssicherheit steigt, und der Betrieb trägt aktiv zur Energiewende bei. Besonders in Kombination mit einem Gewerbespeicher und einer Notstromversorgung kann ein nahezu autarker Energiehaushalt erreicht werden.
Bei optimaler Abstimmung von PV-Anlage, Speichergröße und Verbrauchsprofil lassen sich Autarkiegrade von über 80 % realisieren – teilweise sogar bis hin zur vollständigen Energieunabhängigkeit.
Wirtschaftliche Aspekte
Eine hohe Autarkie steigert die Wirtschaftlichkeit eines Energieprojekts, da weniger Strom zu hohen Marktpreisen eingekauft werden muss.
Gleichzeitig erhöhen sich die Stabilität und Versorgungssicherheit, insbesondere in Zeiten stark schwankender Strompreise.
Auch die Amortisation von Photovoltaikanlagen und Speichersystemen verbessert sich mit steigendem Eigenverbrauch.
Autarkie und Förderung
Förderstellen wie KfW und BAFA unterstützen Investitionen in Systeme, die den Eigenverbrauch und die Energieautarkie erhöhen – etwa durch Zuschüsse für Batteriespeicher, intelligente Steuerungen oder netzdienliche Betriebsweisen. Über farmers-happiness.de können Landwirte passende Finanzierungsmodelle und Förderoptionen für ihren Weg zur Energieautarkie finden.
Fazit
Autarkie beschreibt den Grad der Selbstversorgung eines Betriebs mit eigenerzeugter Energie.
Sie ist ein Schlüsselindikator für Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit in der modernen Landwirtschaft.
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