Die Einspeisevergütung ist der gesetzlich garantierte Preis pro Kilowattstunde (kWh) Strom, den Betreiber von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie erhalten, wenn sie den Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Grundlage bildet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das den Ausbau von Wind-, Solar- und Biogasanlagen fördern und Investitionen langfristig absichern soll.
Grundprinzip
Betreiber von Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen oder anderen Energieerzeugern aus erneuerbaren Quellen erhalten für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde einen festen Vergütungssatz. Dieser Satz wird bei der Inbetriebnahme der Anlage festgelegt und gilt in der Regel für einen Zeitraum von 20 Jahren ab Einspeisung. Damit schafft die Einspeisevergütung Planungssicherheit und eine stabile Einnahmequelle für Betreiber.
Einspeisevergütung im EEG
Die Höhe der Vergütung ist abhängig von:
- Art der Energiequelle (z. B. Biogas, Solar, Wind)
- Leistung und Größe der Anlage
- Inbetriebnahmedatum
- Aktueller Förderstufe nach EEG-Novelle
Neuere Anlagen nehmen oft an der sogenannten Marktprämienregelung teil, bei der der erzeugte Strom direkt vermarktet wird und der Betreiber eine Ausgleichszahlung erhält. Für kleinere Anlagen – insbesondere auf landwirtschaftlichen Betrieben – bleibt die klassische Einspeisevergütung jedoch die gängigste Form.
Bedeutung für landwirtschaftliche Energieprojekte
In der Landwirtschaft bildet die Einspeisevergütung häufig das Rückgrat der Wirtschaftlichkeitsberechnung. Sie stellt sicher, dass die laufenden Kosten für Betrieb, Wartung und Finanzierung gedeckt werden. Besonders bei Biogasanlagen mit hohen Investitionskosten (CAPEX) ist eine feste Vergütung entscheidend, um den Break-even zu erreichen und Gewinne zu erzielen.
Vorteile der Einspeisevergütung
- Gesetzlich garantierte Einnahmen über 20 Jahre
- Hohe Planungssicherheit für Investoren und Betreiber
- Förderung nachhaltiger Energieprojekte
- Wichtige Grundlage für Kreditvergabe und Förderkredite
- Stärkung der regionalen Wertschöpfung in der Landwirtschaft
Aktuelle Entwicklung
Die Einspeisevergütung wird regelmäßig angepasst, um technologische Fortschritte und Marktbedingungen zu berücksichtigen. Seit den EEG-Reformen erfolgt die Vergütung zunehmend über Ausschreibungen und Direktvermarktung. Für Bestandsanlagen mit EEG-Vergütung gilt weiterhin der garantierte Preis über die Restlaufzeit.
Praxisbeispiel
Ein Landwirt betreibt eine 250 kW-Biogasanlage und erhält eine Einspeisevergütung von 16 ct/kWh. Bei einer jährlichen Einspeisung von 1 000 000 kWh ergibt sich ein planbarer Jahresumsatz von 160 000 €. Diese Einnahmen bilden die Basis zur Deckung der Betriebskosten und Tilgung der Finanzierung.
Fazit
Die Einspeisevergütung ist ein zentrales Instrument der deutschen Energiewende und eine tragende Säule für Investitionen in erneuerbare Energien.
Sie bietet Landwirten und Betreibern langfristige Sicherheit und schafft verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Energieprojekte.
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