Leasing ist ein Finanzierungsmodell auf Basis von Mietzahlungen für Investitionsgüter wie Maschinen, Fahrzeuge oder Energieanlagen. Der Leasingnehmer nutzt das Objekt über eine vertraglich festgelegte Laufzeit und zahlt dafür regelmäßige Leasingraten, ohne Eigentümer des Gutes zu werden. In der Landwirtschaft und im Bereich der erneuerbaren Energien ist Leasing eine attraktive Alternative zum klassischen Bankdarlehen.
Funktionsweise
Beim Leasing bleibt der Leasinggeber – meist eine Leasinggesellschaft oder Bank – Eigentümer des Investitionsguts. Der Leasingnehmer erhält das Nutzungsrecht und zahlt dafür monatliche oder jährliche Raten. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit kann das Objekt zurückgegeben, weitergeleast oder häufig zu einem Restwert gekauft werden.
Beispiel
Ein Landwirt möchte eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach installieren, hat jedoch nicht genug Eigenkapital für den Kauf. Über ein Leasingmodell stellt eine Leasinggesellschaft die Anlage bereit. Der Landwirt zahlt eine monatliche Rate über 15 Jahre und kann die Anlage anschließend zu einem geringen Restwert übernehmen. So profitiert er von den Stromerträgen, ohne das volle Investitionsrisiko zu tragen.
Arten von Leasing
- Operatives Leasing: Kurz- bis mittelfristige Nutzung, meist mit Wartungsleistungen des Leasinggebers. Ideal für Maschinen, Fahrzeuge oder Technik mit schnellerem Wertverlust.
- Finanzierungsleasing: Langfristiges Leasing, bei dem der Leasingnehmer die wirtschaftlichen Risiken trägt. Häufig mit Kaufoption am Vertragsende – gängig bei PV- und Biogasanlagen.
- Sale-and-Lease-Back: Bestehendes Eigentum wird an eine Leasinggesellschaft verkauft und anschließend zurückgeleast, um Liquidität zu schaffen.
Vorteile von Leasing
- Erhalt der Liquidität durch Vermeidung hoher Anfangsinvestitionen
- Planbare monatliche Raten statt Einmalzahlung
- Bilanzneutralität möglich (je nach Vertragsart)
- Steuerliche Absetzbarkeit der Leasingraten als Betriebsausgabe
- Technische Aktualität durch regelmäßige Modernisierung oder Austausch
Nachteile und Risiken
- Kein Eigentum während der Vertragslaufzeit
- Gesamtkosten können über Laufzeit höher sein als beim Kauf
- Vertragsbindung über lange Zeiträume
- Restwert- oder Nutzungsrisiken bei Vertragsende
Bedeutung in der Landwirtschaft und Energiebranche
In der Landwirtschaft wird Leasing häufig für Traktoren, Erntemaschinen, Fahrzeuge oder Stalltechnik genutzt. Im Bereich der erneuerbaren Energien ermöglicht es die Finanzierung von Biogasanlagen, Batteriespeichern oder PV-Anlagen ohne hohe Eigenkapitalanforderungen. Besonders für Betriebe mit begrenzten Sicherheiten bietet Leasing eine flexible und liquiditätsschonende Alternative zum Kredit.
Unterschied zu Mietkauf und Kredit
Beim Mietkauf wird das Objekt am Ende der Laufzeit automatisch Eigentum des Käufers. Beim Leasing bleibt der Leasinggeber Eigentümer – der Kunde erwirbt nur ein Nutzungsrecht. Im Gegensatz zum klassischen Kredit ist Leasing oft bilanzneutral und erfordert keine zusätzliche Grundschuld oder andere Sicherheiten.
Fazit
Leasing ist ein modernes Finanzierungsmodell, das Flexibilität, Liquiditätsschutz und steuerliche Vorteile vereint.
Es ermöglicht Landwirten und Energiebetreibern, in moderne Technologien zu investieren, ohne das volle Kapital binden zu müssen.
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