Mietkauf

Der Mietkauf ist eine Finanzierungsform, bei der der Käufer eine Anlage oder ein Wirtschaftsgut über eine vereinbarte Laufzeit nutzt und am Ende der Vertragsdauer Eigentümer wird. Während der Vertragslaufzeit werden regelmäßige Mietzahlungen geleistet, die auf den Kaufpreis angerechnet werden. Der Mietkauf verbindet somit Vorteile aus Leasing und Kreditfinanzierung.

Funktionsweise des Mietkaufs

Beim Mietkauf bleibt der Verkäufer oder die Finanzierungsgesellschaft während der Laufzeit juristischer Eigentümer der Anlage. Der Käufer erhält jedoch das wirtschaftliche Eigentum, d. h. er trägt bereits Verantwortung, Wartungskosten und Risiken. Nach der letzten Rate geht das Objekt automatisch in sein Eigentum über – ohne zusätzlichen Kaufvertrag.

Beispiel

Ein landwirtschaftlicher Betrieb möchte eine Photovoltaikanlage im Wert von 200.000 € installieren. Über einen Mietkaufvertrag wird die Anlage über zehn Jahre genutzt. Der Betrieb zahlt monatliche Raten, die anteilig den Kaufpreis tilgen. Nach Ablauf der Vertragszeit gehört die Anlage vollständig dem Betrieb – ohne zusätzliche Abschlusszahlung.

Vorteile des Mietkaufs

  • Automatischer Eigentumsübergang nach Vertragsende
  • Planbare monatliche Raten ohne hohe Anfangsinvestition
  • Bilanzielle Aktivierung des Objekts beim Käufer (Abschreibung möglich)
  • Zinsaufwand steuerlich absetzbar
  • Ideal für Investitionen in langlebige Güter wie PV-Anlagen oder Maschinen

Nachteile und Risiken

  • Verpflichtung zur Abnahme des Objekts nach Vertragsende
  • Kein Rückgaberecht wie beim Leasing
  • Bilanzielle Belastung, da das Objekt aktiviert wird
  • Gesamtkosten können leicht höher sein als bei direktem Kauf

Bedeutung für Landwirtschaft und Energieprojekte

Der Mietkauf bietet Landwirten und Energiebetreibern eine flexible Möglichkeit, in moderne Technik zu investieren – etwa in Biogasanlagen, Batteriespeicher oder Photovoltaiksysteme. Er ist besonders attraktiv für Betriebe, die ihre Liquidität schonen, aber dennoch Eigentum aufbauen möchten. Förderbanken wie die KfW oder die Landwirtschaftliche Rentenbank akzeptieren Mietkaufmodelle häufig als förderfähige Finanzierungsform.

Unterschied zum Leasing

Im Gegensatz zum Leasing geht das Objekt beim Mietkauf automatisch ins Eigentum des Käufers über. Beim Leasing bleibt der Leasinggeber Eigentümer und das Objekt wird am Ende der Laufzeit zurückgegeben oder kann optional gekauft werden. Der Mietkauf eignet sich daher besonders für langlebige Investitionsgüter, die dauerhaft im Betrieb bleiben sollen.

Steuerliche Behandlung

Da das Objekt beim Mietkauf dem Käufer wirtschaftlich zugeordnet wird, kann er es bilanzieren und über die Nutzungsdauer abschreiben. Die Zinsanteile der Raten sind steuerlich absetzbar, während der Tilgungsanteil den Vermögenswert erhöht.

Fazit

Der Mietkauf ist eine attraktive Finanzierungsalternative, die Investitionen ohne hohe Eigenmittel ermöglicht und langfristig Eigentum schafft. Besonders in der Landwirtschaft und im Energiesektor bietet er eine solide Basis, um Modernisierung und Nachhaltigkeit zu finanzieren.
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