Ein Sekundärspeicher ist ein Energiespeicher, der über die reine Eigenversorgung hinausgeht und aktiv netzunterstützende Aufgaben übernimmt. Dazu gehören unter anderem die Bereitstellung von Regelenergie, die Frequenzhaltung, Spannungsausgleich und Lastverschiebung. Sekundärspeicher tragen somit zur Netzdienlichkeit bei und sind ein wichtiger Bestandteil moderner, dezentraler Energiesysteme.
Funktionsweise
Während Primärspeicher (z. B. kleine Hausspeicher) hauptsächlich der Eigenverbrauchsoptimierung dienen, arbeiten Sekundärspeicher auf einer übergeordneten Ebene. Sie reagieren auf Netzsignale, gleichen Schwankungen zwischen Stromerzeugung und -verbrauch aus und stabilisieren die Netzfrequenz.
Diese Aufgaben werden über intelligente Steuerungssysteme und ein Batterie-Management-System (BMS) umgesetzt. Sekundärspeicher können sowohl in Einzelfunktion (z. B. zur Netzstützung eines Betriebs) als auch im Rahmen von virtuellen Kraftwerken betrieben werden, die mehrere Speicher digital vernetzen.
Aufgaben eines Sekundärspeichers
- Frequenzregelung: Unterstützung der Netzstabilität durch kurzfristige Einspeisung oder Aufnahme von Energie.
- Lastverschiebung: Entlastung des Stromnetzes bei Spitzenlast durch Speicherung von Überschüssen.
- Spannungsstabilisierung: Bereitstellung von Blindleistung zur Spannungsregelung.
- Regelenergie: Teilnahme am Markt für Sekundärregelenergie durch gezieltes Anpassen der Einspeiseleistung.
Diese Funktionen machen Sekundärspeicher zu einem aktiven Bestandteil des Energiesystems – sie reagieren nicht nur auf betriebsinterne, sondern auch auf netzseitige Anforderungen.
Einsatz in der Landwirtschaft
In landwirtschaftlichen Betrieben, die über Photovoltaikanlagen oder Biogasanlagen verfügen, kann ein Sekundärspeicher eine doppelte Rolle übernehmen: Er erhöht die Eigenverbrauchsquote und dient gleichzeitig der Netzstützung. Dadurch wird nicht nur der Strom effizienter genutzt, sondern der Betrieb kann über die Teilnahme am Regelenergiemarkt zusätzliche Einnahmen erzielen.
Besonders in Kombination mit Lastmanagement und Peak-Shaving ermöglicht der Sekundärspeicher eine intelligente Verteilung und Nutzung der Energie im gesamten Betrieb.
Technische Voraussetzungen
Um als Sekundärspeicher zu fungieren, muss das System bestimmte technische Anforderungen erfüllen:
- Ein Wechselrichter mit Speicherfunktion, der netzdienliche Steuerungen unterstützt
- Ein Energiemanagementsystem mit Fernzugriff und Kommunikationsschnittstellen (z. B. über Modbus oder API)
- Ein leistungsfähiges BMS zur Regelung von Lade- und Entladevorgängen
- Regelbare Netztrennung und Frequenzüberwachung nach VDE-Norm
Wirtschaftlichkeit und Förderung
Sekundärspeicher gelten als besonders förderwürdig, da sie zur Netzstabilität beitragen. Förderprogramme der KfW und des BAFA unterstützen Systeme, die Regelenergie bereitstellen oder die Energieeffizienz des Netzes verbessern. Über farmers-happiness.de können Landwirte und Projektentwickler geeignete Finanzierungsmodelle und Förderoptionen für Sekundärspeicher finden.
Der wirtschaftliche Nutzen ergibt sich dabei nicht nur aus Einsparungen beim Eigenverbrauch, sondern auch aus zusätzlichen Einnahmen durch den Verkauf von Regelenergie.
Beispiel aus der Praxis
Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einer 200 kWp-Photovoltaikanlage und einem 250 kWh-Batteriespeicher nutzt den Speicher zur Eigenverbrauchsoptimierung und gleichzeitig zur Netzstabilisierung. Über ein zentrales Energiemanagementsystem reagiert der Speicher auf Netzsignale und speist bei Bedarf Energie ins Netz ein. Damit erhält der Betrieb zusätzliche Erlöse über den Regelenergiemarkt und verbessert seine CO₂-Bilanz.
Fazit
Ein Sekundärspeicher ist weit mehr als ein einfacher Batteriespeicher: Er ist ein aktives Element der Energiewende.
Er verbindet Eigenverbrauchsoptimierung mit Netzstabilisierung und schafft wirtschaftliche wie ökologische Vorteile.
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