Sicherheiten sind Vermögenswerte oder vertragliche Garantien, die zur Absicherung eines Kredits dienen. Sie werden vom Kreditnehmer gestellt, damit der Kreditgeber im Falle eines Zahlungsausfalls seine Forderungen teilweise oder vollständig absichern kann. In der Landwirtschaft und bei Energieprojekten sind Sicherheiten ein entscheidender Faktor für die Kreditvergabe und Zinskonditionen.
Bedeutung von Sicherheiten
Bei größeren Investitionen – etwa in eine Biogasanlage, eine Photovoltaikanlage oder einen Batteriespeicher – verlangen Banken in der Regel werthaltige Sicherheiten. Diese dienen dazu, das finanzielle Risiko der Bank zu verringern. Gleichzeitig verbessern sie die Bonität des Kreditnehmers und ermöglichen günstigere Finanzierungskonditionen.
Arten von Sicherheiten
- Realsicherheiten: Sachwerte, die rechtlich verwertet werden können, z. B. Grundstücke, Gebäude oder Anlagen.
- Personalsicherheiten: Bürgschaften oder Garantien, bei denen eine dritte Person (z. B. Mitgesellschafter) für den Kredit haftet.
- Forderungsabtretungen: Übertragung von Zahlungsansprüchen, z. B. aus Einspeisevergütungen oder Stromlieferverträgen.
- Grundpfandrechte: Eintragung einer Grundschuld oder Hypothek auf Immobilien.
- Sicherungsübereignungen: Übereignung von Maschinen, Fahrzeugen oder Anlagen an die Bank zur Kreditsicherung.
Beispiel
Ein Landwirt beantragt einen Kredit über 500.000 € zur Errichtung einer PV-Anlage. Als Sicherheit wird das Dach der Stallhalle, auf dem die Module installiert werden, mit einer Grundschuld belastet. Zusätzlich tritt der Betreiber seine künftigen EEG-Vergütungen als Sicherheit an die Bank ab. So reduziert sich das Risiko für den Kreditgeber erheblich.
Wert und Bewertung von Sicherheiten
Banken bewerten Sicherheiten nicht nach ihrem Marktpreis, sondern nach ihrem sogenannten **Beleihungswert** – also dem vorsichtig geschätzten, langfristig erzielbaren Wert. Je höher der Beleihungswert, desto größer der mögliche Kreditrahmen. Für landwirtschaftliche Betriebe ist daher eine fundierte Bewertung der Vermögenswerte (z. B. Flächen, Gebäude, Anlagen) entscheidend.
Alternative Absicherungsinstrumente
- Kreditgarantien durch Bürgschaftsbanken oder Förderinstitute
- Haftungsfreistellungen bei Förderkrediten
- Pooling von Sicherheiten bei Poolfinanzierungen
Bedeutung für Kreditvergabe und Bonität
Sicherheiten sind ein zentrales Kriterium in der Kreditentscheidung. Eine solide Sicherheitenstruktur kann eine schwächere Bonität teilweise ausgleichen und die Finanzierung sichern. Gleichzeitig verbessern umfangreiche Sicherheiten die Kapitaldienstfähigkeit durch günstigere Zinskonditionen.
Fazit
Sicherheiten bilden das Rückgrat jeder soliden Finanzierung.
Sie schaffen Vertrauen zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber, ermöglichen bessere Konditionen und reduzieren Risiken.
Eine strategische Auswahl und Kombination von Sicherheiten ist daher entscheidend für erfolgreiche Investitionen – insbesondere in Landwirtschaft und erneuerbare Energien.
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