Speicherzyklen

Der Begriff Speicherzyklen beschreibt die Anzahl der vollständigen Lade- und Entladevorgänge, die ein Energiespeicher im Laufe seiner Lebensdauer durchführt. Ein Zyklus ist dann abgeschlossen, wenn der Speicher einmal komplett geladen und wieder entladen wurde – unabhängig davon, ob dies in einem einzigen Vorgang oder über mehrere Teilvorgänge geschieht.

Die Anzahl der möglichen Speicherzyklen ist ein wesentlicher Indikator für die Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern, insbesondere in landwirtschaftlichen Energieprojekten.

Was ist ein Speicherzyklus?

Ein Speicherzyklus beschreibt den vollständigen Prozess, bei dem ein Akku seine gespeicherte Energie abgibt und anschließend wieder aufgeladen wird. Dabei ist es unerheblich, ob die Entladung in einem Schritt oder in mehreren kleineren Entladungen erfolgt. Zwei halbe Entladungen (je 50 %) entsprechen also einem vollständigen Zyklus.

Beispiel: Wird ein Akkuspeicher täglich vollständig be- und entladen, erreicht er 365 Zyklen pro Jahr.

Einflussfaktoren auf die Anzahl der Speicherzyklen

Wie viele Zyklen ein Speicher erreicht, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Technologie: Lithium-Ionen-Batterien erreichen typischerweise 5.000–10.000 Zyklen, Blei-Säure-Batterien meist 1.000–3.000.
  • Entladungstiefe (DoD): Je tiefer ein Speicher regelmäßig entladen wird, desto stärker die Zellbelastung und desto kürzer die Lebensdauer.
  • Temperatur: Hohe oder stark schwankende Temperaturen beschleunigen den Zellverschleiß.
  • Batterie-Management-System (BMS): Überwacht Lade- und Entladevorgänge und verhindert schädliche Zustände wie Tiefentladung oder Überladung.
  • Betriebsweise: Häufige Teilzyklen oder zu hohe Ladeleistungen können die nutzbare Lebensdauer reduzieren.

Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit

Die Lebensdauer eines Speichers wird häufig in Zyklen angegeben – zum Beispiel „6.000 Zyklen bei 80 % Entladungstiefe“. Je mehr Zyklen ein System erreicht, desto länger kann es wirtschaftlich betrieben werden. Der Zusammenhang zwischen Speicherzyklen, Round-Trip-Wirkungsgrad und Amortisation ist dabei besonders wichtig.

In der Landwirtschaft, wo Energiespeicher täglich Strom aus Photovoltaikanlagen oder Biogasanlagen puffern, kann die tatsächliche Zyklennutzung pro Jahr sehr hoch sein. Daher lohnt sich die Investition in hochwertige Speicher mit hoher Zyklenfestigkeit und optimiertem Temperaturmanagement.

Speicherzyklen und Förderprogramme

Förderinstitutionen wie die KfW oder das BAFA bewerten Speicher auch nach ihrer Zyklenfestigkeit. Systeme mit hoher Zyklenzahl gelten als besonders langlebig und effizient – ein entscheidender Faktor für die Förderfähigkeit. Über farmers-happiness.de können Landwirte geeignete Finanzierungs- und Förderlösungen für langlebige Speicherprojekte finden.

Praxisbeispiel

Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einem 100-kWh-Speicher und einer PV-Anlage erreicht bei 70 % Entladungstiefe rund 5.000 Speicherzyklen. Bei täglicher Nutzung entspricht das einer Lebensdauer von etwa 13–15 Jahren – je nach Betriebsstrategie und Wartung. Durch optimierte Steuerung und Eigenverbrauchsoptimierung kann die tatsächliche Zyklenbelastung gezielt reduziert werden.

Fazit

Speicherzyklen sind ein zentraler Kennwert für die Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern. Sie bestimmen, wie oft ein Speicher Energie effizient aufnehmen und wieder abgeben kann. Eine hohe Zyklenfestigkeit bedeutet langfristige Kosteneinsparung, höhere Effizienz und nachhaltige Energieversorgung.
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